kopfsprung, forum (mehrteilig)

Texte von verschiedenen Philosophen, wie Spinoza, Kant oder Heidegger sind aus einem Papier in Fliesstext herausgeschnitten. “Krebber nimmt sie weder als Vorlage noch sucht sie deren illustrative Umsetzung. Vielmehr löst die Lektüre Gedanken aus, die für den kreativen Vorgang in einer unspezifischen Weise wirksam gemacht werden. Die lesende Tätigkeit wird im Schneiden gewissermaßen fortgesetzt…
Jeder Handgriff wird mit der Ausführung unveränderlich festgelegt. Hinzu kommt, dass jeder Schriftzug sich aus einer oberen und einer unteren Linie bestimmt. Krebber geht dem Schriftenverlauf also in zwei Schnitten nach. Erst dann löst sich die dazwischen liegende Schrift aus dem Papier und wird für die räumliche Inszenierung verfügbar. Dabei entfaltet sie in eigentümlicher Weise ein Eigenleben. Aus der planen Fläche gelöst, hebt sich das Geschnittene und beginnt sich, den Spannungen der Papierfasern folgend, in unterschiedliche Richtungen zu spreizen. Es kommt zu dreidimensional anmutenden Gebilden, die der Schrift eine ganz eigene Dynamik verleihen.“ (Viola Hildebrand-Schad)

Texts by various philosophers such as Spinoza, Kant and Heidegger are cut out of a sheet of paper. “Krebber neither uses them as template nor tries to illustrate them. Instead, she detaches thoughts from the reading material and deploys them in a non-specific way for the creative process. The act of reading is in a certain sense carried forward in the act of cutting …
Each movement is set down, immutable, at the moment of its execution. At the same time, each piece of writing is made up of an upper and a lower line. Krebber thus follows the course of the writing with two cuts. Only then does the text in between them detach itself from the sheet and become available for the spatial setting. In the process, it peculiarly develops a life of its own. Released from the flat surface, the cut fragment rises up and begins to follow the tensions in the paper fibres, sprawling in different directions. This results in figures that seem three-dimensional, which lend the writing its very own kind of dynamic.”
(Viola Hildebrand-Schad)