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Exemplar von Christine Rieck-Sonntag im STadtmuseum Deggendorf

Christine Rieck-Sonntag

Sonderausstellung 28.07. - 16.10.2011
Stadtgalerie im Stadtmuseum
28.07. - 16.10.2011

Über die Veranstaltung

„Ma­len ist ein Aben­teu­er“ – für Chris­ti­ne Rieck-Sonn­tag hat die­ser pro­gram­ma­ti­sche Satz ei­ne zwei­fa­che Be­deu­tung. Ein Aben­teu­er be­ste­hen hei­ßt zum ei­nen sich of­fen ein­las­sen auf ei­ne Er­fah­rung, von der man nicht weiß, wo­hin sie füh­ren wird. Ken­nen wir die Wirk­lich­keit, und ken­nen wir uns selbst? Ma­lend re­agiert die Künst­le­rin auf die Her­aus­for­de­run­gen der Au­ßen­welt und taucht da­mit zu­gleich ein in ih­re In­nen­welt; sie lässt sich ver­wan­deln, in­dem sie Ge­se­he­nes ver­wan­delt. Und zum an­de­ren ist der Pro­zess des Ma­lens bei ihr selbst ein Aben­teu­er, des­sen Ver­lauf sich nicht pla­nen lässt. Das Ma­te­ri­al hat sei­nen Ei­gen­wil­len, der nicht mit fer­ti­gen Kon­zep­ten über­wäl­tigt wer­den darf: aus dem Dia­log mit ihm er­wach­sen Form und Aus­druck.

Der Men­schen­leib in sei­ner un­aus­schöpf­ba­ren Ex­pres­si­vi­tät ist die Grund­er­fah­rung der Ma­le­rin und ihr im­mer­wäh­ren­des The­ma, von dem sie sich nie ganz ent­fernt, auch dann nicht, wenn sie in Costa Ri­ca Ur­wald­bäu­me por­trai­tiert. Im Men­schen­leib ver­bin­det sich die Na­tur mit der Ge­schich­te, die ge­leb­te Ge­gen­wart mit my­thi­scher Ver­gan­gen­heit – an ei­ner Bus­hal­te­stel­le in Schwarz­afri­ka eben­so wie in den Jazz­kel­lern New Yorks. Das Ma­te­ri­al, das die Ma­le­rin wählt, hat sei­ne ei­ge­ne Spra­che: die Ju­te­säcke, auf die sie ih­re Afri­ka-Bil­der mal­te, er­in­nern an den Skla­ven­han­del, aber auch an die CA­RE-Lie­fe­run­gen aus den USA, die sie als Kind in der Nach­kriegs­zeit vor dem Hun­ger be­wahrt ha­ben.

Seit Jahr­zehn­ten un­ter­rich­tet Chris­ti­ne Rieck-Sonn­tag Akt­zeich­nen an ver­schie­de­nen Aka­de­mi­en um wei­ter­zu­ge­ben, was ihr die Grund­la­ge künst­le­ri­schen Schaf­fens ist: ge­nau­es Se­hen und Trai­ning der zeich­nen­den Hand, al­so hand­werk­li­ches Kön­nen als Vor­aus­set­zung frei­er ex­pres­si­ver Form­fin­dung.