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Bild aus der Ausstellung "Georg Ettl" im Stadtmuseum Deggendorf

Georg Ettl (1940-2014)

Sonderausstellung 25.10.2018 - 24.02.2019
Stadtgalerie im Stadtmuseum
25.10.2018 - 24.02.2019

Über die Veranstaltung

Georg Ettl ist 1940 in Nittenau in der Oberpfalz geboren und dort aufgewachsen ist. Mit 19 Jahren wanderte er nach Detroit aus, studierte dort Literatur, Philosophie und Geschichte, später Kunst.
Neben seinem Studium arbeitete er als technischer Zeichner und Werkzeugmacher.

Seine Arbeiten bei den ersten Ausstellungen ab 1966 werden zunächst der Minimal Art zugeordnet. Freilich schon damals weicht er vom Konzept der Minimalisten ab: er knickt den rechten Winkel, er gestaltet seine Skulpturen komplexer, er kombiniert die glatten Flächen aus Plexiglas mit Steinen oder Truthahnfedern.

Neben der Minimal Art zeigen sich schon damals auch Einflüsse der Pop Art, die Alltägliches in der Kunst thematisiert und integriert.

Nach seiner Rückkehr aus den USA 1973 werden diese Aspekte seiner Arbeiten noch offensichtlicher: In die minimalistischen Betonskulpturen werden figürliche Elemente eingelassen: Marabus, Palmen, eine sentimentale Berglandschaft. Es entstehen große Tafelbilder, z.B. die mit Pferdeköpfen aus Blattgold auf Resopal-Imitation.

Ettl bringt in seinen Werken Gegensätze zusammen, er stellt unsere Seh- und Beurteilungsgewohnheiten in Frage, und das alles mit einem Schuss Ironie und Provokation.

1986 konstruiert Georg Ettl in langen Studien einen minimalistischen, abstrakten menschlichen Kopf. Er realisiert Werke mit diesem Kopf u.a. auf sandgestrahlten Steinplatten. Von diesem Kopf aus entsteht 1990 die menschliche Figur. Ettl konnte mit seinen Menschenfiguren, obwohl extrem reduziert, eine barocke Welt entstehen lassen wie z.B. bei der Gesamtausgestaltung der Hl. Geist-Kirche in Neuss.

In Deggendorf ist auch der bisher selten ausgestellte gewebte Wandteppich „Untugenden des Menschen“ aus dem Jahre 2002 zu sehen, der über 15 Meter lang ist. Sein künstlerisches Schaffen hat Ettl vor allem auch an zahlreichen Werken im öffentlichen Raum und in großen „Architektur-Projekten“ verwirklicht, von denen einige anhand von Fotos, Entwürfen, Zeichnungen vorgestellt werden. (Hubert Ettl)