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Hubert Sommerauer – T.RAUM
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Über die Veranstaltung
Am 15. November um 19 Uhr eröffnen wir in der Stadtgalerie im Stadtmuseum Deggendorf eine Ausstellung mit Malerei und Grafik von Hubert Sommerauer. Eine Einführung in das Werk gibt Anjalie Chaubal vom Museum Moderner Kunst Passau. Der Künstler ist 1957 im oberösterreichen Ostermietung, nahe zum deutschen Burghausen geboren und lebt heute in Salzburg. In der Ausstellung werden Malerei und grafische Arbeiten aus den letzten 20 Jahren vorgestellt.
Wolkenpumpe, Wutkraftwerk oder Strahlingrad – Titel seiner Acrylgemälde – lassen bereits anklingen, dass es hier nicht um althergebrachte Sujets geht, das Abgründige einen großen Raum einnimmt. Seine Bilder sind von selten gesehener Dichte und Detailreichtum, die Bildsprache jedoch wirkt nur auf den ersten Blick vertraut. Besonders bei seinen überlebensgroßen Porträtkopfe kann man sich der hyperrealistischen Bildwirkung nicht entziehen. Doch der Künstler hat sich keineswegs der Darstellung von vermeintlichen Wirklichkeiten verschrieben. Hubert Sommerauers T.RAUM Bilder bewegen sich auf dem schmalen Grad zwischen Traum und Albtraum.
Täglich hält er in kleinen Zeichnungen und kurzen Texten seine Träume fest, bevor sie durch den Anbruch des Tages entgleiten. So entstehen quasi nächtliche Pendants zu Zeichentagebüchern, die von vielen Künstlern bekannt sind. Bei Sommerauer aber handelt es sich um regelmäßige nächtliche „Traumprotokolle“, die in der Ausstellung in einer Auswahl vorgestellt werden. Hubert Sommerauer ist auch ein technisch hochbegabter Radierer. In den Grafik-Kabinetten der Stadtgalerie wird unter anderem der Illustrationszyklus zu Georg Trakls „Am Moor“ gezeigt. Die ausgewählten Gedichte, gelesen von Günter Lieder kann man an einer Hörstation auch akustisch auf sich wirken lassen. Die graphischen Aussagen Sommerauers zu literarischen Texten wie z.B. von Edgar Ellen Poe oder Ernst Jünger bleiben nie an der illustrativen Oberfläche. Sie dringen tief in die Welt der Texte ein und erkunden Seelenzustände verbunden mit einer brillant beherrschten altmeisterlichen Technik. Als besonderen Höhepunkt zeigt die Ausstellung in der Stadtgalerie noch eine weitere Facette im Werk des Salzburger Künstlers. 2001 hat er für „Dubadelic. Magick Mounain Madness“ – eine intermediale Installation – ein Bühnenbild geschaffen. Die Aufführung erfolgte im Rahmen des Avantgardebeitrags Zeitfluss zu den Salzburger Festspielen. In einem der großen Säle der Deggendorfer Stadtgalerie kann man in das Neondunkel dieser Installation eintauchen.