Jutta Pointner
Über die Veranstaltung
Textile Bilddarstellungen haben in der Kunstgeschichte eine lange Tradition. Die Bildwirkerei gehört neben der Töpferei zu den ältesten Kulturtechniken. Eine Blütezeit erlebte sie im Mittelalter und in der Renaissance, ist aber vor allem in der Gegenwartskunst eher in Vergessenheit geraten. Jutta Pointner hat sich mit ihrem Webstuhl dieser alten und zeitaufwändigen Technik der textilen Bilderzeugung in einer zeitgenössischen Sprache angenommen.
Für das weitere Reisen – Zur Kunst von Jutta Pointner „Die Künstlerin berichtet auf dieser poetischen Reise von den unterschiedlichsten Wachstumsformen der Natur, von versteckten Ein- und Ausblicken, von behutsam erscheinenden Formfragmenten bis hin zu menschenähnlichen Profilformen.
Sie lässt das Spiel der Blätter und Äste zu einer eigenen Erzählung werden, Blicke durch Fenster in eine fremde Welt gleich, die mit jedem Blick ein wenig vertrauter und zugleich fremder wird, interessanter, tiefgründiger und ausholender. Die Bildwerke der Künstlerin berichten von der ständigen Faszination des permanenten Wachstums, dem vielfältigen Eingebundensein, zugleich den Konzentrations- und Separierungsvorgängen, kurz: einem umfassenden System von Beziehungen, die sich wie Räume um den Betrachter dieses Bildteppichs schließen. Jene weit ausgreifende, bildhafte Kleidung erscheint schließlich wie ein langer Text, der nie zu Ende gelesen werden kann, mit jeder Betrachtung aber noch faszinierender erscheint. Letztlich berichtet sie souverän von einer Reisebewegung in die eigene Introspektion“. (Auszug aus einem Text von Mag. Dr. Peter Assmann)
Jutta Pointner verbrachte ihre ersten Lebensjahre im Mühlviertel. Seit 1975 betreibt sie ein Atelier im österreichischen Haibach ob der Donau. Neben der Webkunst betätigt sich die Künstlerin auch auf literarischem Gebiet.
Veröffentlichungen in: Rampe, Facetten, Landstrich
Sprachbilder im Verlag Gasselechner.