Über die Veranstaltung
Ludwig Steub (1812-1888) und der „Judenmord zu Deggendorf“
im Stadtmuseum Deggendorf
am 22. Oktober 2014 um 19 Uhr im Stadtmuseum Deggendorf
Schon fast hundert Jahre vor den 1960 beginnenden Auseinandersetzungen um die „Deggendorfer Gnad“, die nach Artikeln im „Spiegel“ und „Stern“ zeitweise weltweite Kreise zogen, erfuhr die bis 1991 bestehende Hostienwallfahrt zum ersten Mal vehemente Kritik von außen. Diese durchaus ernstzunehmende und fundierte Kritik kam vom heute leider weithin vergessenen bayerischen Schriftsteller und Reisejournalisten Ludwig Steub, der zu Lebzeiten ein berühmter Bestsellerautor war.
1866 veröffentlichte Steub in der damals führenden Augsburger „Allgemeinen Zeitung“ eine Artikelserie mit dem Titel „Der Judenmord zu Deggendorf“, in deren Folge es zu einem bemerkenswerten Schlagabtausch mit den Mettener Patres Rupert Mittermüller (1814-1893) und Benedict Braunmüller (1825-1898; ab 1884 Abt) kam, in den ab 1876 noch der Journalist und Buchautor George Morin (1831-1918) eingriff.
Prof. Dr. Manfred Eder (Universität Osnabrück), „der absolute Fachmann zu diesem Thema“ (Florian Sepp M.A./Bayer. Staatsbibliothek), zeichnet in seinem Vortrag nach einem Blick auf die interessante Lebensgeschichte Steubs diesen spannenden Streit um die Wurzeln der „Deggendorfer Gnad“ nach.
Eintritt frei
Der „Deggendorfer Gnad“ ist im Stadtmuseum Deggendorf eine eigene Abteilung gewidmet, die sich mit den „Legenden und Tatsachen“ der umstrittene Wallfahrt beschäftigt. Sie wurde 1992 durch den damaligen Regensburger Diözesanbischof Manfred Müller eingestellt.
Hier finden Sie Infos zur Dauerausstellung über die “Deggendorfer Gnad” im Stadtmuseum Deggendorf