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nachgegossenen Bronzplastiken des Augsburger Augustusbrunnen aus dem Vortrag "Mehrwert durch 3D-Scan?" im Stadtmuseum Deggendorf

„Mehrwert durch 3D-Scan?“

Vortrag
Stadtgalerie im Stadtmuseum
22.11.2017

Über die Veranstaltung

Eine vergleichende Studie zweier Köpfe von originalen und nachgegossenen Bronzplastiken des Augsburger Augustusbrunnen

Im Rahmen der Werkschau Medientechnik 8 wird auch ein Projekt der THD präsentiert, dass sich mit dem Thema der Digitalisierung von Kulturgut auseinandersetzt. In dem Vortrag wird das Thema „Mehrwert durch 3D-Scan?“ beleuchtet.

Die Arbeit von Benedikt Krieger zielte darauf ab, Wege zur digitalen Archivierung der Bronzeplastiken mittels 3D‐Scantechnologie aufzuzeigen. Ein zweites Experiment bestand im direkten Vergleich zwischen den Originalen und den Nachgüssen der Flussgötter.

Dazu galt es, sowohl die Gesichter der nachgegossenen Figuren am Brunnen in Augsburg, als auch die der Originale, welche sich derzeit im Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in München befinden, dreidimensional zu digitalisieren.
Das glänzende Material, die Witterungsbedingungen, wie auch die aufwendig modellierten Strukturen der Plastiken stellten dabei beim Scannen eine besondere Herausforderung dar.
Aus den Ergebnissen der Messungen konnten schließlich für alle vier Gesichter 3D‐Modelle generiert werden.

Somit sind in der Studie die ersten präzisen 3D‐Modelle von Bronzeplastiken des Augsburger Augustusbrunnens entstanden, die einen Anfang für die digitale Archivierung des wertvollen Kulturguts machen.
Die Abweichungen zwischen den Originalen und den Kopien ließen sich in einem Soll‐Ist‐Vergleich farblich codiert visualisieren. Eine der Masken konnte im Originalmaßstab mit dieser Textur durch einen farbigen 3D‐Druck in ein plastisches Anschauungsmodell übertragen werden. Im Maßstab 1:2 wurde das Modell darüber hinaus im 3D‐Druck aus einem wachsähnlichen Stereolithographie‐Harz gefertigt und anschließend im Ausschmelzverfahren erfolgreich in Bronze gegossen.

Der Vortrag stellt die Ergebnisse der Studie vor und gibt einen Ausblick auf die zahlreichen Möglichkeiten und Vorzüge, die sich durch die innovativen digitalen Arbeitsabläufe im Umgang mit Kulturerbe ergeben.

Benedikt Krieger ist selbstständiger Fotograf und Designer.
Er erlangte 2017 an der Technischen Hochschule Deggendorf im Studiengang Medientechnik und ‐Produktion mit der wissenschaftlichen Studie zu den Bronzeplastiken des Augsburger Augustusbrunnnens seinen Abschluss als Master of Engineering.
Benedikt Krieger wurde für seine Masterarbeit am 26. Oktober 2017 mit dem Kulturpreis 2017 der Bayerwerk AG für herausragende Leistungen in Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.

Joerg Maxzin ist Professor für 3D‐Animation und Leiter des 3D‐Labors der Technischen Hochschule Deggendorf. Sein Forschungsschwerpunkt ist der Einsatz neuer 3D‐Techniken für den Erhalt und die Rekonstruktion von Kulturerbe.

Der Vortrag ist eine Kooperation zwischen Stadtmuseum und Technischer Hochschule Deggendorf.