Über die Veranstaltung
Im Stadtmuseum Deggendorf präsentiert die Bildhauerin Nele Ströbel erstmals ihr „begehbares Tagebuch“ zum Thema Urban Gardening und Guerillagardening – einer gegenwärtigen hoch aktuellen sozialen Bewegung im Stadtraum. Ort ihrer künstlerischen Erforschungen ist Berlin-Neukölln. Nele Ströbel ist seit vielen Jahren in nahen und fernen Ländern unterwegs um das Zusammenspiel spezifischer Topographien und den dort lebenden, handelnden und gestaltenden Menschen in ihren sozial-gesellschaftlichen Strukturen zu untersuchen. Von dem jeweils konkreten Ort macht sie sich mit ihren gewählten Materialien und Ausdrucksmitteln- im wahrsten Sinne des Wortes – ein Bild.
Als Künstlerin bezieht Nele Ströbel konsequent einen ´Beobachtungsposten` und vermeidet in ihrer künstlerischen Reflexion jedwede Form von eigener Betroffenheit oder Sozialkritik(kitsch). Vergleichbar Paul Cézanne, der „parallel zur Natur“ malte und das gesehene Motiv dekonstruierte um es dann auf der Leinwand neu zu konstruieren, geht Nele Ströbel in ihrer Arbeit vor. So entstehen Fotos, Filme, erste Zeichnungen und Aquarelle an Hand derer Ströbel sich das Thema verinnerlicht. Diese makro- und mikroskopischen Eindrücke ‚gießt’ sie im nächsten Arbeitsschritt in ein Material das ursächlich mit der Natur verbunden ist –vorzugsweise Holz und Ton. Die auf diese Art neu konstruierten, abstrakten Formen sind autonome Kunstwerke, die in engster Wechselbeziehung zum Ausgangsthema ihrer künstlerischen Auseinandersetzung stehen und dadurch die Spannung zwischen den Polen Natur und Kultur völlig neu erlebbar machen.
(Auszug aus dem Katalogtext von Dr. Gudrun Pamme-Vogelsang)
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der im Stadtmuseum erhältlich ist.