Über die Veranstaltung
Zeit vergeht, sie rinnt uns durch die Finger, sie ist kostbar oder sie wird verschwendet. Schon immer hat die Menschen das Thema Zeit fasziniert oder gar – ob der eigenen Vergänglichkeit- auch geängstigt. Die Zeit teilt unser Leben ein, gibt ihm eine äußere Struktur. Zeit ist zwar objektiv messbar, aber wird immer subjektiv empfunden. Zeit ist kein Gegenstand oder gar ein dinglich fassbares Motiv.
Renate Fukerider hat die Zeit zum zentralen Thema ihrer Kunst gewählt.Die ausgebildete Fotografin ist seit 1985 künstlerisch tätig und beschäftigt sich seit 1997 vorrangig mit Malerei und Papierschöpfungen. Als Mitglied der Gedok, des BBK und der internationalen Papierkünstlervereinigung IAPMA hat sie sich in zahlreichen Ausstellungen auch über ihre fränkische Heimat hinaus präsentiert.
Gemeinsames und verbindendes Element ihrer Malerei und Papierschöpfungen ist die intensive Auseinandersetzung mit der Zeit. Ganz am Anfang ihres künstlerischen Schaffens war es vor allem der technisch handwerkliche Bereich, über den sie den Zugang zum Zeitbegriff fand und ihn reflektierte. Ihre ersten Werke, Arbeiten aus handgeschöpftem Papier, sind durch einen aufwändigen und intensiven Herstellungsprozess entstanden. In der weiteren Reflexion über das Thema wurde nach Möglichkeiten der Visualisierung von Zeit gesucht: Taschen, Gefäße, Kokons, Hüllen, ganz allgemein Behältnisse sind für sie zu Bildformeln und Chiffren für das Bewahren und Halten von Zeit geworden.
Neben den Gegenständen lässt Renate Fukerider auch die Farbe zur Metapher werden: Auf ihren Gemälden tauchen die Behältnisse als fast monochrome Farbflächen auf, deren hoher Abstraktionsgrad durch die stilisierten Umrissformen gebrochen wird. Es entstehen so Gefäße und Körbe, die stets eine Öffnung erkennen lassen, die den Blick in eine dunkle, fast schwarz gemalte Innenformen lenkt.
Diese Zeitfänger haben Renate Fukerider in ihrem Schaffen nicht losgelassen.In den neuen Arbeiten ist die Trennung zwischen den geschöpften Papier-Arbeiten und der Malerei aufgehoben. Die beiden Schaffensbereiche existieren jetzt nicht mehr getrennt nebeneinander; Malerei, Farbe und handgeschöpftes Papier sind gleichberechtigte, sich ergänzende künstlerische Arbeitstechniken.
Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, den 12. Juli um 19 Uhr mit einer Einführung der Nürnberger Kunsthistorikerin Ruth Bach-Damaskinos.