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Die schriftlichen Quellen zur "Deggendorfer Gnad" von Herzog Heinrich (1338) bis Pfarrer Sartorius (1604) im Stadtmuseum Deggendorf

Von Herzog Heinrich (1338) bis Pfarrer Sartorius (1604)

Vortrag
Stadtmuseum Deggendorf
16.10.2018

Über die Veranstaltung

Um zu klären, was sich im Herbst 1338 tatsächlich in Deggendorf abgespielt hat, ist die am 14. Oktober jenes Jahres ausgestellte Urkunde Herzog Heinrichs XIV. von Bayern besonders bedeutsam, weil sie das einzige offizielle zeitgenössische Dokument ist und daher die mit Abstand wichtigste Quelle zu den fraglichen Ereignissen darstellt.

Anhand verschiedener weiterer Quellen der folgenden Jahrzehnte zeigt dieser Vortrag, wie die historische Realität immer weiter entstellt und dafür die Anschuldigung einer jüdischen Hostienschändung immer konkreter wird, bis in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts eine voll ausgeformte, naiv-phantastische Hostienlegende vorliegt.

Der Deggendorfer Stadtpfarrer Johannes Sartorius brachte die zwischenzeitlich nochmals veränderte Legende in seinem 1604 erschienenen Buch „Gedenken an die Wunder Gottes“ schließlich in die Gestalt, die bis ins 20. Jahrhundert als dem geschichtlichen Hergang entsprechend geglaubt und verteidigt wurde und damit die Grundlage der „Gnad“-Wallfahrt bildete.

Der Vortrag des Kirchenhistorikers und besten Kenners der „Deggendorfer Gnad“, Univ.-Prof. Dr. Dr. habil. Manfred Eder, zu diesem spannenden Thema findet am Dienstag, den 16. Oktober 2018, um 19 Uhr im Stadtmuseum Deggendorf statt.

Der Vortrag ist eine Kooperation von „Demokratie leben“, Pfarrei Maria Himmelfahrt und Stadtmuseum Deggendorf.